Freitag, 13. April 2012

久しぶりです。

久しぶりです。

Es ist zwar viel passiert,aber eigentlich sind wir immer müde und schreiben daher nichts.
Was ist zum Beispiel passiert: Tessa hat eine Glasfirma eröffnet, Charley ist zurück nach Deuschland geflogen und wir haben Wasser aus dem Zauberbrunnen geholt, nachdem wir im Jungle-Camp waren. Außerdem haben wir Ostern zelebriert und sind japanisiert.
Auch haben wir den zweiten Weltkrieg spontan noch mal miterlebt.
Man sieht: wir haben viele Erfahrungen sammeln können. Diese sollen im Folgenden genauer beschrieben werden.

Wir sollten den Zauberbrunnen erklären. Vielleicht. Der Zaubrunnen ist eine heilige Pilgerstätte ganz in unserer Nähe. Jeden Tag zieht es unzählige Menschen dorthin um sich literweise Wasser (offiziell nicht mehr als 5 pro Tag) abzufüllen. Was uns zunächst wunderlich erschien war, dass es immer nur alte Menschen sind, die den entsprechenden Schrein besuchen und sich Wasser abfüllen. Dies legte die Vermutung nahe, dass es sich um die Quelle ewiger Jugend handelt. Als wir aber den netten Tempel-in-san fragen, warum alle das Wasser holen sagte er: "Damit schmeckt der Kaffee besonders gut.".
Ein wenig enttäuschend auch, aber wir nutzen dieses wasser nun auch, denn es ist billiger, als wenn man es im Laden kauft und riecht nicht nach Chlor. Falls wir also verjüngt und strahlend schön zurück kehren, wissen wir alle warum.

Der zweite Weltkrieg, er war, wie wir alle wissen, ein prägendes Erlebnis. So auch bei uns. Spricht man vom zweiten Weltkrieg, kann man synonym auch die Phrase "Gesundheitsuntersuchung der Universität Doshisha" verwenden. Diese war folgendermaßen: Sie begann mit in der Schlange stehen. Dann wurden wir in einen Raum gefercht, wo wir in vier Reihen warteten und uns gesagt wurde, dass wir schnell schon  mal unsere Jacken, Taschen und Schuhe ablegen sollten. Dann sind wir alle nacheinander schnell auf das Gerät gesprungen, dass uns mißt um dann auf die Waage zu hüpfen, da wieder runterzuspringen, unseren Zettel zu schnappen und dann halb angezogen in den nächsten Raum zu gehen, um wiederum in vier Reihen zu warten. Auf die Augenuntersuchung. Diese war dann so, dass man vor einem schlechtgelaunten Stdenten Platznahm, der einem schlecht erklärte, was man denn zutun hätte um dann in das Gerät zu gucken und versuchen zu erraten, was man jetzt tun soll.
Das war soweit ganz okay, der eigentliche Krieg bricht erst jetzt richtig aus. Denn anschließend folgten wir einem roten Pfeil  mit einem X drüber. An einem Tisch angekommen haben wir eine gelbe Karte bekommen und durften in ein Klassenzimmer gehen, in dem schon grüne Hemdchen in den Größen, M, L und LL bereit lagen und durften uns mit allen zusammen umziehen. Juhu! Aber es soll noch besser kommen. Nachdem wir unser grünes Hemdchen angezogen hatten, ging es wieder raus, vorbei an ganz vielen Leuten, die unangenehm guckten, da sie ja überprüfen mussten, dass wir auch ja keinen BH mehr trugen,durch einen Zelttunnel, in dem überall Heizpilze aufgestellt waren. Am Ende des Tunnels war kein Licht, sondern rechts und links zwei Vans, in die wir reingeschleust wurden, dort wurden wir von einem unfreundlichem Japaner gegen das Röntgengerät gedrückt - natürlich ohne, dass wir vorher irgendeinen Schutz bekommen hätten - und durften dann zutiefst verstört den Van wieder verlassen und uns wieder ankleiden. Damit war die Untersuchung überstanden. Falls wir schwer krank sind - was nach dieser Untersuchung kein Wunder wäre - so erfahren wir das nicht direkt, sondern werden vom für uns zuständigen Büro der Uni infomiert.

...Und Anita war da. Nicht zur Unersuchung, sondern vorher. Leider viel zu kurz! Anita zieh hier doch bitte ein! Wir brauchen dich! Mit Anita wollten wir hanami machen, aber es hat immer geregnet, wie es das eigentlich immer tut, wenn wir frei haben. Auchhaben wir Deko gegessen, die man eigentlich in den Tee tun soll. Das hat uns nur leider keiner gesagt, naja, hat auch scheiße geschmeckt, aber was solls, nächstes mal wissen wir es besser. Trotzdem haben wir die Pflamenblüte genossen und unser Zusammentreffen angemessen festgehalten- im Purikula-Automaten, nämlich.

Wir haben außerdem gesellschaftlich-soziale Beobachtungen vorgenommen. Erkenntnis 1: man kann auch mit mehr als 100 Leuten unter einem Kirschbaum sitzen.
Erkenntnis 2: japaner trinken viel mehr als Deutsche und sind ständig betrunken, glauben aber von uns, dass wir quasi mit dem Bier in der Hand aufstehen.
Erkenntnis 3: Chinesen glauben, dass die ganze Welt mit Kanji schreibt und sind entsetzt, wenn einem ihre Namens-Kanji gar nichts sagen und man den Namen lieber in Katakana notiert, einfach, damit man ihn später auch noch lesen und sich vielleicht erinnern kann.  Andersherum können sie selbst auch überhaupt keine katakana lesen oder schreiben.

Weiterhin ist festuhalten, dass wir unsere ersten Uniwoche überlebt udn festgestellt, dass Frau Sugihara einfach nur ganz großartig ist und eigentlich unersätzlich ist.

Donnerstag, 29. März 2012

One, two, three, Who are we? La,la,la Doshisha!

One, two, three, Who are we? La,la,la Doshisha!

Um die japanische Wirtschaft weiter tatkräftig anzukurbeln haben wir einen Kopierer und einen Drucker gekauft, daher steht der Yen jetzt wieder bei 110 zu einem Euro steht. Das scheint auf den ersten Blick nicht sinnvoll zu sein, aber gerade daher erscheint das sehr logisch.

Oh, der Einstufungstest. Zu dreivierteln, war der nichts neues, da er zusammengestellt war aus Aufgaben vom JLPT und Minna no nihongo. Leider konnten wir uns an nichts erinnern, außer daran, dass wir diese Fragen schon mal gesehen hatten, bez. wir uns letztes mal schon nicht sicher waren.
Dann haben wir auf dem Weg zum Kiyomizu die halbe, oder vielleicht auch ganze Stadt nach Fahrradparkplätzen abgesucht - keine gefunden und irgendwo halb illegal geparkt. Immerhin wissen wir nun, wie die Fahrradstrafzettel aussehen (aber nicht aus eigener Erfahrung, sondern nur vom sehen) und hatten daher keine Angst abgeschleppt zu werden, sondern haben im schlimsten Fall mit einem netten Briefchen gerechnet.
Auf dem Weg an die Spitze haben wir uns ausgiebig an dem reichhaltigem Angebot an kostenlosen Yatsuhashi gütlich getan. Obwohl uns diese Proben total gut geschmeckt haben und uns sehr gesättigt haben, haben wir aber natürlich keines der Päcken gekauft. Wir waren ja schon satt.
Dann haben wir ihn endlich gesehen. Den Fuji. Denn dank Hokkusai wissen wir, dass man den Fuji überall auf der Welt (oder vielleicht auch nur in Japan) sehen kann. Hier der Beweis:
Und hier noch einmal wir vor dem Kiyomizu, als Beweis dafür, dass wir wirklich da waren. 

Für den nächsten Tag waren Gespäche angesetzt um unsere sprachlichen Fähigkeiten zu testen. Hierfür hatten alle ca.200 Austauschstudenten einen Raum und eine Zeit zugeteilt bekommen. Das ganze sollte etwa von 9.00 bis 13.00 gehen, was bedeutet, dass alle (außer wir) schon um 9 da waren um sich ihren Namen an der Tür wieder und wieder durchzulesen. Viele hatten sich sogar richtig schick gemacht. Wenigstens haben wir an diesem Tag viele weitere Koreanerinnen kennengelernt und den Englischunterricht der Taiwanesen zu schätzen gelernt. Die können das wirklich.
Und wir haben eine ganz großartig effektive Methode kennengelernt um Leute hier kennen zu lernen: Man setzt sich einfach auf eine Bank in der Sonne mitten auf dem Campus und spricht deutsch. Das reicht. Dann kommen sie alle von ganz alleine. Gestern mit "Sumimasen, sprecht ihr deutsch?", heute mit "hey,where are you from?!". Läuft!

Heute Vormittag hatten wir wieder オリエンテーション (Orienteeeeeeehhhhschon). Dabei haben wir ein ganz kleines Bisschen Sachen bekommen.   Auch haben wir endlich Infornationen bekommen, auch wichtige und unsere Arien Registration (kein Tippfehler, das stand wirklcih so auf unserem Infoblatt, gemeint ist natürlich die Alien Registration) gemacht. Besonders wichtig erschiens uns aber, nachdem wir bereits seit fast einer Woche täglich auf dem Campus die Fahrräder bbstellen, der Hinweis, dass man einen Sticker von der Uni braucht, der auf das Fahrrad geklebt werden muss. Den bekommt man aber erst mit der Gakusei-ID-Kaaaaado und die bekommen wir am Montag. Also haben wir panisch im Büro gefragt,was man da tun können. Die unglaubliche Antwort war, dass es wohl das beste ist die Fahrräder einfach immer mal wieder umzustellen und sie nicht zulange am selben Platz stehen zu lassen.
Zur Unterhaltung nun nochmal eine kleine Hilfestellung aus unserem tollen Infomaterial in Anime-Format. " 学生生活サバイバルガイド" (Hilfestellung um den Studentenalltag zu überleben). Hier lernen wir in lektion 2 keine Fremden Leute in unsere Zimmer zu lassen. Viel Freude damit!!Bitte drauf klicken um es größer zu sehen.  Abschließend bleibt uns zu erwähnen, dass der großartige Titel dieses Eintrages zurückgeht auf ein Genie, das den Doshisha-cheer geschrieben hat. Dieses befindet sich auf unserer Doshisha-Collegesong-CD (mit 16 Titeln!!!!) direkt neben dem Doshisha heroes Lied, das klingt als würde eine Horde betrunkener über eine Straße laufen und singen. Und dann ist da noch 14 mal der Doshisha-song in verschiedenen choralen Ausführungen.

Sonntag, 25. März 2012

Junjun-kun, Rara-chan und 1,15 Teffen mit Yoshi-kun

Junjun-kun, Rara-chan und 1,15 Teffen mit Yoshi-kun

Zur Orientierung beginnen wir mit der オリエンテーション ("orientheeeeschon"). Diese Orientierungseinheit für unser Wohnheim war ausgestattet mit zu wenig Sitzplätzen, zu wenigen hässlich-grünen Hauschuhen, vier Hausmeisterinnen, die im Voraus keinerlei Absprachen untereinander gemacht hatten, einer weiteren Frau mit einer nicht wahrnehmbaren Stimme und vielen anderen Bewohnern, darunter zwei anderen Deutschen, deren Aura uns Vorurteile geschenkt hat. Und Informationen gab es auch nicht. Die einzige Ausnahme: etwas mit einer Zahl von 30 Gigabyte, die nicht überschritten werden darf, was wir aber nicht verstandne haben. Außerdem der Hinweis bitte die Tür des Gemeinschaftbadezimmers geschlossen zu halten und das Licht, sowie die Lüftung beim Verlassen auzuschalten. Leider war eine der Hausmeisterinnen für unser Wohnheim nicht anwesend, was zur Folge hat, dass diese nette Dame, immer wenn sie das Gebäude betritt die Tür öffnet und Licht und Lüftung anschaltet.

Anschließend sind wir (ausgestattet mit den Adressen diverser Fahrradläden, die auch Second-Fahrräder verkaufen) losgezogen in der Hoffnung irgendwo irgendwas halbwegs annehmbares zu finden, doch eigentlich waren wir sicher: das wird eh nix. Beim ersten Fahrradladen wartete dann bereits die große Überraschung auf uns. Die Preise waren nur vierstellig und die Fahrräder weder zu groß noch zu klein. Also haben wir welche gekauft. Und ganz alleine unsere ersten Verisicherungen abgeschlossen. Und weil alle Dinge einen Namen brauchen, haben wir sie auch getauft. Tadaa! Rara-chan und Junjun-kun!!
Abschließend wollten wir mit diesen beiden hübschen einen ersten Ausritt unternehmen und richtige, eigene schöne Regenschirme kaufen. Doch leider regnete es die ganze Zeit, so dass wir nicht richtig fahren konnten und außerdem haben wir uns (natürlich) verfahren, so dass wir irgendwann keine Lust mehr hatten alles zurück zu fahren. Vor allem, da wir ja nicht fahren konnten. Das mag jetzt komisch klingen, ist aber so. Denn: Zwischen den Laternen-Pfosten und dem Zaun ist der Gehweg von Kyotos Straßen nur knappe 20cm breit. Mehr Platz hat man da nicht. Dann müssen auf diesem Raum auch noch Gegenverkehr und Fußgänger untergebracht werden. Die Straßen sind zum Teil zwar ein kleines bisschen breiter, das Fahren dort ist jedoch als lebensgefährlich einzustufen, da es keine Verkehrsregeln in dieser Stadt zu geben scheint. Außer: komm ans Ziel!
Doch unser Umweg hat sich gelohnt. Wir haben einen Menschen beobachten können, der im Graben des Gosho (alter Kaiserpalast) hockte und in aller Seelenruhe Steine fotografierte. Glauben wir. Zunächst hätten es auch Käfer sein können. Aber da waren keine. Also haben wir auch einen Fotografiert. Den schönsten von allen.
Um die Vielfalt zu vergrößern haben wir dann noch etwas fotografiert, das auch ganz schön ist.

Nun folgt ein Bericht über die "Odysse des Kochlöffels".
Zu Beginn: es gibt in Japan keine Kochlöffel. das wissen wir aber erst jetzt. Und das ist zu spät. So ziemlich jeden Laden in dieser Stadt haben wir verzweifelt und vergeblich nach Kochlöffeln abgesucht. Eine Handvoll Japaner und Amazon haben wir gefragt und alle behaupten, das gäbe es sehr wohl. Aber nein: das ist eine Lüge! Salatbesteck, Suppenkellen, Spachtel, Spatel und was und nicht sonst alles als mindestens genauso gut angeboten wurde sind einfach keine Kochlöffel. Immerhin hat Japan ein Wort für das Phänomen "Kochlöffel": クッキングスプーン (kukkingu-suppuuuuuun). Das ist aber auch schon alles, was es dazu hier gibt. Ein Wort. Sonst wirklich nichts. Wir bleiben dran.

Auch kam es in den letzten zwei Tagen zu 1,15 Treffen mit Yoshi. Das erste, bez. das 0,15-te Treffen war überraschend, könnte man vielleicht sagen. Es dauerte etwa eine Viertelstunde bis er den Haupteingang seiner eigenen Uni gefunden hatte. Dafür kannte er den weg zu dem Gabäude, das wir brauchten sehr gut und es ging sehr schnell zum "Fusokan". Dort wollten wir unsere Mietschulden begleichen. An der Tür des entsprechenden Büros hing jedoch ein Schild (auf englisch und japanisch), dass das Büro am Wochenende geschlossen sei. Wir sagten: "Ist geschlossen, lass gut sein, wir kommen Montag wieder! Nein! Nein!  Muri!! (und so weiter)". Er antwortet: "Aber da ist Licht an!" und klopft...
Nach einer sehr kurzen Zeit peinlichen wartens und hoffens öffnet sich leider doch eine Tür. Ein Mann tritt heraus und fragt was wir wollen. Yoshi erklärt die Situation. Der Mann sagt, dass geschlossen ist. Das ganze während wir im Hintergrund vor Scham beinahe umgekommen sind. Und nun weiß der Mann, der uns später noch zweimal auf demCampus begegnet ist nicht nur wie wir aussehen, sondern auch wie wir heißen und wo wir wohnen!!!!
Immerhin hat Yoshi uns später Doshisha-Taschen geklaut.
Toll.
Dann fragte er uns dezent, was wir denn noch für Pläne hätten, was uns etwas überrumpelt hat, da wir dachten, wenn wir uns schon treffen, dann machen wir auch noch irgendwas. Doch der Herr hatte andere Pläne und so zogen wir nach einem Treffen, das etwa so lange gedauert hat, wie er Verspätung hatte, fort gen Kyoto-Eki um in der Touristeninformation Karten abzustauben und heruauszufinden, wo man Geld wechseln kann. Bedient wurden wir von einem Mann, der etwas unangehm war, da er uns durch die Blume sagte, dass er uns gerne im Kimono sehen würde.

Heute haben wir Yoshi dann tatsächlich getroffen. Also richtig, länger als 5 Minuten. Und er war pünktlich, pünktlicher sogar als wir. Aber das weiß er nicht, er denkt, er hätte uns nur nicht gesehen. Belassen wir es dabei.
Und wir haben gelernt, dass man in einer Takoyaki-Pfanne auch fritieren kann. DiesesProdukt schmekt dann irgendwie nach Weihnachten. Doch eingentlich war es einfach nur ein gemütlicher, schöner Nachmittag, bei dem wir außerdem eine sehr süße Bekanntschaft haben machen können. Und wir viel zu viel gegessen haben. Auch haben wir gelernt, dass man auch Kuchen mit Stäbchen essen kann.
Nach einer abschließenden Purikura-Session gings dann nach Hause.

Freitag, 23. März 2012

"Es ist ein wundervoller Freund immer in der Nähe, wer ist."

"Es ist ein wundervoller Freund immer in der Nähe, wer ist."

Haben wir schon erzählt, das alles kalt ist? Japan ist kalt - ARSCHKALT!(Zumindest zu dieser Jahreszeit). Zwar schenkten Japans vielzählige Götter ihrem Volk Klimaanlagen, aber keine Heizungen. Doch leider lassen sich nasse Hosen nicht auf Klimaanlagen trocken...! Besonders deswegen freuen wir uns jetzt schon auf den Winter, in kalten Zimmern (ohne Heizung versteht sich), einem Badezimmer, in dem IMMER das Fenster offen ist und in deren Dusche nach einer Weile das warme Wasser plötzlich ausgeht. Das wird ein Spaß!

Nun zu den schönen Dingen des Lebens: wir waren Shoppen! Dabei haben wir einige schöne, hochwertige Deutschlektüren entdeckt und beschlossen bei der verantwortlichen Firma zu arbeiten.

Die Kyotoer "City" haben wir durchsucht nach Kisten, Kästen, Boxen, Kartons und Ähnlichem und haben so etwas auch gekauft. Natürlich viel zu klein! Außerdem haben wir eine wissenschaftliche Studie zum Thema Minderheiten durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass es deutlich mehr hell- und dunkellachsfarbende Tüllröcke hier gibt, als Ausländer. Außerdem haben wir eine eigene Feindlichkeit gegen diese bemitleidenswerte Minderheit an Ausländern entwickelt.
Auch ist es uns endlich gelungen ein richtiges, echtes Kissen zu kaufen. Ein weiches, keines mit einer körnigen Füllung, die unangenehm raschelt und sich seltsam nach Plastik anfühlt. Nachdem wir nun das Kissen aufgeschnitten haben, stellt sich heraus, dass die Füllung auffällig nach zerschnittenen Strohhalmen aussieht und sich auch so anfühlt. 
Besonders wichtig erscheint uns auch zu erwähnen, dass wir eine neue Bekanntschaft haben machen können. Ein bezaubernder Herr, der in der Nähe saß, während wir nach dem Kissenkauf eine Pause einlegten und der sicherlich nichts von seinem Glück weiß. Weder, dass er im Sturm unsere Herzen erobert hat, noch dass wir ihn heimlich fotografiert haben. 

Der Tag endete ganz formidabel mit dem Versuch der Nahrungsbeschaffung. Wir haben extra einen weiten Weg auf uns genommen um zu einem großen, schönen Supermarkt zu besuchen und ein billig Kaufhaus im selben Gebäude zu besuchen. Das Egebnis lässt sich als ernüchternd beschreiben. Im Kaufhaus nichts gefunden, keinen Kleiderständer, keine Kisten, keine Regale, nichts. Der Supermarkt ein Schatten seines früheren selbst. In einen Zwischengang gequetscht präsentierte er uns auf engstem Raume seine Reste, hinter der Hintertür: die geschlossenen Fensterläden seines ehemaligen Domizils.

Dann sind wir nach Hause, haben köstliche, gutdurchgezogene Reste verspeist und haben einen Blog angelegt.  

Doch wenigstens hatten wir ein paar Erfolgserlebnisse: 1. Wir haben unsere Fähigkeiten als künftige Geheimagenten unter Beweis gestellt, indem wir die Zahlenkombinationen für alle Briefkästen (im Wohnheim, also auch die unserer Mitbewonhner) geknackt haben. 
2. Wir haben uns nicht einmal verlaufen!

Donnerstag, 22. März 2012

"Warum ist ein Loch in der Decke?!" - oder die ersten Tage in Japan

Nach einem herrlich entspannendem Flug, köstlichem Essen, überaus freundlichen (typisch deutschen) Flugbegleiterinnen sind wir mit nur leichtem Handgepäck am Dienstagmorgen taufrisch und munter im schönen Kyoto angekommen!  
 ∧_∧    ∧_∧
( ・∀・) (・∀・ )
  、つ=||| )  (  と)

Nachdem wir erfolgreich das richtige Bahngleis gefunden und uns bereitgestellt hatten, machten wir uns zunächst daran ein anderes, falsches Bahngleis zu suchen und zu scheitern, weshalb wir dann doch im richtigen Zug die 1,5 stündige Reise haben antreten können. Zwischendurch haben wir nicht nur Besuch von der Fahrkartenkontrolleurin bekommen, sondern auch von Charlies Koffer, der auf fröhlichen Rollen angeschwebt kam um mal vorbei zu gucken.

Endlich angekommen, haben wir eine schöne Zeit mit diesmal WIRKLICH, EHRLICH richtig leckerem Essen bei Tessas Schwiegereltern verbringen können. An dieser Stelle eine Randbemerkung für Yoshi: 義理の母bedeutet NICHT "Oma" sondern "Schwiegermutter"; das ist etwas anderes.
Um nach ca. 26 Stunden noch nicht schlafen zu müssen, haben wir also noch den Shimogamo-jinja besucht und für ein gutes Jahr gebetet.

Auf dem unwahrscheinlich gefährlichen Schildkröten-Rückpfad, den wir erfolgreich bezwungen haben, haben wir uns erfolgreich geistig in den finanziellen Ruin getrieben. Das war sehr schön. Und auch ein bisschen traurig. (つД`;)ふぇ~ん

Letztlich haben wir einen ruhigen entspannten Abend mit guter Verpflegung verbracht und uns ausgiebig über die Temperaturunterschiede zwischen Innen und Außen gewundert. Bis heute haben wir dies nicht verstanden und unser Motto lautet nun: "Lass uns raus gehen, da ist es warm!".

Am nächsten Morgen, nachdem wir unfreiwillig wieder aufgestanden waren und sich über Nacht auf wundersameweise das Handy selbst geheilt hat, haben wir in der Bahn ein berauschendes Nasenkonzert genossen. Die Reise zum Wohnheim war überraschend teuer, aber das ist schon in Ordnung, wenn man des Kaisers Nachbar ist. Dieses Wohnheim verfügt über große Zimmer mit viel Stauraum, der allerdings nicht sehr logisch verteilt ist. Als unser Endboss stellte sich nun das heraus, was auf den ersten Blick als am harmlostesten erscheint: das Bett!! 
Unser Problem hier bei: Wie bekommt man die Bettdecke, nachdem man sie als solche identifiziert hat, in den Bezug?! Und warum ist da ein Loch im Bezug?! Das ist absurd! Die einzige Antwort, die wir hierauf erhalten haben lautet: "damit man weiß, wo oben ist.". Absurde Häuslichkeit.

Trotz dieser Schwierigkeiten haben wir es dennoch noch am selben Tag zu Kulturbotschaftern gebracht, für Deutschland allerdings.Es geschah in der Bahn auf dem Weg zum Einkaufen, als zwei junge Oberschüler zustiegen und begannen sich über uns zu unterhlaten - in ca. einem halben Meter Entfernung. Zunäcsht stellten sie fest, dass wir nicht englisch sprechen. Richtig. Dann der Tipp: Deutsch. Wieder richtig! Ungeachtet dessen, das wir diesen Tipp freundlich bestätigten, also bewiesen haben, zumindest ein geringes Bisschen Japanisch zu verstehen, führten die zwei ihr Gespäch untereinander mit unserer Inomration fort und kamen zu dem Beschluss unbedingt Deutschland besuchen zu wollen. Denn dort sind die Frauen hübsch und niedlich. Wir sollten für die deutsche Botschaft arbeiten. Definitiv!

Ausklingen ließen wir den Tag mit einer ausgiebigen Konbini-Shopping-tour und der Erkenntnis, dass wir dringend Körbe, Boxen, Kästen und Co. kaufen müssen.